Tief verschneite Wiesen münden in geheimnisvoll dunkle Tannenwälder,
sanfte Hügel in reinem Weiß setzen sich fließend ineinander fort, kein
Laut ist zu hören, friedliche Ruhe breitet sich im Herzen und in der
Natur aus. Nur die fast jungfräulich anmutende Landschaft wird hie und
da von zarten Spuren im Schnee unterbrochen.
Zögerlich gesetzte
Schritte, die zunächst in die eine, dann in großem Bogen in die andere
Richtung führen, lassen ein Reh vermuten, das, wohl auf der Suche nach
Futter, sich von seinem Instinkt leiten ließ. Gleich daneben lassen zwei
knapp hintereinander gesetzte Tritte, gefolgt von einem kräftigen,
leicht verwischten Abdruck eine hektische Flucht Meister Lampels
vermuten, während zwei Fußspuren unterschiedlicher Größe in
unmittelbarer Nähe darauf schließen lassen, daß hier auch Menschen
unterwegs waren.
Bei näherer Betrachtung waren dies vielleicht
Vater und Sohn oder auch Mutter und Tochter oder keins von beiden. Knapp
nebeneinander verlaufend zeichnen die Spuren den Weg der beiden
Menschen nach. Das Kind muß fast doppelt soviele Schritte wie der
Erwachsene machen, zwischendurch kreuzt die Kinderspur jene des
Erwachsenen, um nach einiger Zeit wieder parallel zu dieser zu
verlaufen. Die Schritte des Erwachsenen wirken neben den Fußabdrücke des
Kindes nicht nur viel größer, sondern gesetzter, gefestigter, aber auch
behäbiger. In regelmäßigem Abstand ziehen sie eine gerade Spur durch
den Neuschnee.
Ein kleiner Pfad schlängelt sich nach kurzer Zeit
vom breit ausgetretenen Hauptweg ins Dickicht hinein, doch achtlos geht
der Erwachsene daran vorüber. Da plötzlich, ein paar Schritte weiter
dreht sich der Fußabdruck leicht nach außen, ein Zögern wird erkennbar
und tatsächlich, der zweite Fuß dreht sich, noch mehr, in dieselbe
Richtung. Und auf einmal kommen die Fußsohlen wieder in
entgegengesetzter Richtung auf einen zu. Was war geschehen?! Auch hier
liegt die Antwort wieder buchstäblich im Schnee: das Kind war neugierig
geworden und ist behend den schmalen Pfad entlang, ins Dickicht
entfleucht! Dem Erwachsenen blieb also fast keine Wahl, wollte er das
Kind nicht aus den Augen verlieren, als sich auf die Neugier, Energie
und die ungestüme Lebensfreude des Kindes einzulassen und selbigen
nachzugehen.
Welche Erlebnisse er dadurch wohl hatte? Vielleicht
ist ihm ein scheues Reh begegnet, ein aus dem Unterholz aufgescheuchter
Hase, ein Schneeball entgegengeflogen oder einfach wieder eingefallen,
wie schön es ist auf kleinen, abseits gelegenen Wegen Lust zu wandeln,
sich treiben zu lassen, kein Ziel zu haben, nur das Gehen an sich zu
genießen und ganz im Augenblick zu sein..
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Was wäre eine Wolkenreise ohne die entsprechenden Begleiter?! Ich bin nicht gerne allein unterwegs und freue mich, wenn Du mir zu meinen "Ausflügen" in die jeweiligen kleinen Wolkenwelten Feedback oder Anregungen gibst.