18. Juli 2015

Die Tomaten/Paradeiser-Halb-Erfolgsgeschichte

Im Frühjahr bin ich los und habe einfach auf gut Glück Samen (in der Hoffnung auf guten Ertrag ziemlich kapitalistisch anmutende Sorten: Moneymaker und Sweet Million) gekauft, drei davon jeweils in ein Voranzuchttöpfchen (mal mit Tomatenerde, mal mit Tomaten-Gartenerde-Gemisch gefüllt) gesteckt und mich dann in Geduld geübt. Die wurde auch kräftig belohnt, fast alle Samen sind aufgegangen, was mich allerdings wieder vor die Herausforderung Vereinzeln stellte.
Herausforderung deshalb, weil ich mich ja nie entscheiden kann, welche Pflanze nun wirklich die kräftigste ist und daher weiterleben darf und welche anderen beiden ich wieder zum Ursprung zurückschicken muss.. irgendwie bricht es mir immer das Herz, wenn ich Darwins Prinzip des Stärkeren so plastisch erlebe. Auch wenn ich weiß, dass es für die weiteren Entwicklung des noch zarten Pflänzchens notwendig ist.

Das Auspflanzen

Also, sobald dieser Schritt gemeistert wurde, hieß es noch ein wenig zuwarten und dann ab in den größeren Topf, der auch schon bald zu klein wurde.
 
Nach den Eismännern (11.-15. Mai), um der kalten Sopherl auch Rechnung zu tragen, eigentlich Eisheiligen, durften die Pflänzchen auch dieses Jahr raus ins Freie und hier beginnt nun der Scheideweg:

Die Erfolgsgeschichte

Die Paradeiser in den Töpfen entwickelten sich so prächtig, dass vorbeispazierende Unbekannte nach unserem Erfolgsgeheimnis fragen und die Pflanzen mit kleinen Bäumen vergleichen. Stimmt, die Stämme sind wirklich kräftig, die Pflanzen sehr robust und bedürfen eigentlich gar keiner Stütze, viele Früchte haben sich schon entwickelt, sind aber noch ein wenig grün hinter den Ohren (oder besser: Fruchtfleisch). Wie das konkret aussieht (gemeinsam mit unserem Kräuterprojekt, aber das ist wieder eine andere Geschichte..), seht Ihr hier:



Dieses Resultat dürfte an mehreren Faktoren liegen:
  • guter Standort: ab dem späteren Vormittag bis in die Abendstunden sonnig, geschützt an der Hausmauer, die zusätzlich Wärme abgibt
  • fruchtbares Zuhause: großzügige Töpfe (20l) samt reiner Tomatenerde dürften den Pflanzen entsprechende Nährstoffe für die gute Entwicklung bieten
  • rechtzeitiges Ausgeizen: schon ziemlich am Anfang habe ich die untersten (Blatt-)Triebe großzügig und regelmäßig entfernt, weshalb die Paradeiser nun zwar nicht sehr buschig sind, dafür aber voller Früchte. Entsprechend werde ich die Strategie auch weiter fahren, damit die Pflanzen auch Kraft für den Endspurt, dem Reifen der Früchte, haben.
  • regelmäßiges, aber mäßiges Gießen vormittags noch vor dem großen Schwitzen


Die Leider-Nicht-Geschichte

Zwei Tomaten lachten uns vor ein paar Tagen schon ganz rot an und schrien förmlich nach gekostet werden.. Beim Pflücken fiel mir jedoch an beiden Stellen eine bräunliche Verfärbung und angegriffenes Fruchtfleisch auf. Nach einer kurzen Recherche dürfte es sich um die sogenannte Braunfäule handeln. Ein übler und hartnäckiger Pilz-Bursche, der sofortige Kontrolle der Pflanzen und Entfernen aller betroffenen Pflanzenteile bedingt.

Bislang konnte ich keinen weiteren Befall entdecken. Ich hoffe, das bleibt so. Ursache schwierig festzustellen, weil derzeit nur eine Pflanze das Problem hat. Es regnete im Mai zwar mitunter heftig, mag sein, dass diese Pflanze da was abbekommen hat..

Die Pflanzen, die ich direkt ins Gemüsebeet, übrigens zeitgleich gesetzt habe, wollen bis heute nicht so recht, kümmern vor sich hin und tragen maximal 3-4 Blüten oder gar keine. Bewusst habe ich sie an einen anderen Platz als letztes Jahr gesetzt, nämlich dort, wo ich die Bohnen (Bodenverbesserer!) hatte. Aber anscheinend stimmt die Klosterweisheit, die ich irgendwo aufgeschnappt hatte doch: Tomaten erst nach 10 Jahren wieder an den ursprünglichen Platz setzen. An anderer Stelle war von 4 Jahren die Rede.. Bleibt zu überlegen, wie der Boden wieder mit Nährstoffen angereichert werden kann. Für Tipps in dieser Richtung wäre ich dankbar!

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